Dr. theol. Erich Schneider
Dipl. -Psych - Fachpsychologe für
Psychoanalytische Therapie (DGPT; DPV)
Supervisor
Dipl. -Psych - Fachpsychologe für
Psychoanalytische Therapie (DGPT; DPV)
Supervisor
Einige Definitionen für (reflektierten und engagierten) Pazifismus
(entsprechend der Selbstverpflichtung der ökumenischen Bewegung „Ohne Rüstung Leben“)
„Ich bin bereit, ohne den vermeintlichen Schutz militärischer Rüstung zu leben, und will in meiner Gesellschaft dazu beitragen, dass der Friede nicht mit Waffen, sondern politisch entwickelt wird.“
(„Frieden schaffen ohne Waffen!“ - anders als im Kosovo, in Afghanistan und im Irak!)
Pazifismus ist die Fähigkeit, innere Konflikte auszuhalten - und (!) die Bereitschaft, äußere Konflikte gewaltfrei auszutragen
Erläuterungen:
Der Satz in Jesu Bergpredigt „Selig sind die Friedenstifter“ (Mt. 5,9) gehört zu den Kernaussagen seiner Botschaft und ist in Zusammenhang mit seinem Gebot der Feindesliebe (Mt. 5,44) und der Nächstenliebe (Lk. 10,25 ff) zu verstehen. Im griechischen Urtext heißt es in dieser Seligpreisung wörtlich „Friedenmacher“. Das lateinische Wort dafür in der Vulgata ist „pacifici“ und das deutsche demnach „Pazifist“, oder? Dass in den meisten Übersetzungen von Mt. 5,9 „die Friedfertigen“ selig gepriesen werden, ist eine typisch „christliche“ Verharmlosung des ursprünglich Gemeinten.
Projekt der Agenda21 in Mössingen
A. Grundsätzliches
(1) Die Alten-Selbsthilfe-Initiative ist gedacht als Anregung zu gemeinsamen Unternehmungen von Menschen vorwiegend ab ihren Fünfziger Jahren (nach oben offen),
... sie diese Versorgung auch nicht vom Staat erwarten dürfen, da die bisherige Form der Altenhilfe und Altenpflege (u.a. wegen der Änderung der Alterspyramide) immer weniger bezahlbar sein wird
(2) Die Alten-Selbsthilfe-Initiative versucht nach dem Prinzip der Selbsthilfe gleichzeitig sich selbst und anderen zu helfen, indem die Interessenten funktional und materiell beitragen, was sie können, um zu bekommen, was sie brauchen.
(3) Die Alten-Selbsthilfe-Initiative möchte die bereits bestehenden vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Altenpflege, der Altenberatung, der Altenbegegnung, der Nachbarschaftshilfe, der Bürgerinitiative MUT usw. ergänzen und fördern durch Mitwirkung und “Vernetzung”, soweit gewünscht.
B. Mögliche Ziele
Je nachdem, wer sich an der Realisierung der Alten-Selbsthilfe-Initiative beteiligt und welche Beiträge er einbringen möchte, sind vielfältige und verschiedenartige Aktivitäten, Funktionen und Angebote der Alten-Selbsthilfe denkbar:
ein AK Alten-Selbsthilfe entwickelt und realisiert schrittweise Ideen zur Alten-Selbsthilfe evtl. bis hin zu einem Alten-Selbsthilfe-Zentrum (entsprechend zum Mütterzentrum)
ein AK Warentausch sorgt dafür, daß wertvolle Gebrauchtwaren an einem geeigneten Ort abgegeben, verwaltet und an Interessenten vermittelt werden
(als ständige Einrichtung).
ein AK Dienstleistungen koordiniert die Angebote und Nachfragen für die vielerlei Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe, wie z.B. Kinderbetreuung, Ferienvertretung in Haus und Garten, Reparaturen, technische Hilfen, Schülernachhilfe, Fahrdienste, Beköstigung , Beherbergung usw.
C. Realisierung
Zum Alten-Selbsthilfe-Initiative kann jeder Mensch gehören, der sich daran beteiligen möchte, wobei es sehr unterschiedliche Formen der Beteiligung gibt vom wohlwollenden Interesse für die Idee über die ideelle, finanzielle und praktische Förderung bis hin zur konkreten Mitarbeit bei den Aktivitäten oder/und der Nutzung der Angebote und Einrichtungen der Alten-Selbsthilfe.
Bis zur Entstehung weiterer Strukturen und Einrichtungen besteht diese Initiative aus den Personen, die daran interessiert sind. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen sowie nach Bedarf im privaten Rahmen. Längerfristig sind für diese Initiative eigene Räume wünschenswert. Ideal hierfür geeignet wäre das Alte Rathaus Mössingen, zumal die IAV-Stelle bereits dort ist und die Diakoniestation wie auch das Bürgerbüro MUT und das Altenheim sowie die Gebäude für betreutes Wohnen in unmittelbarer Nähe sind.
Ob bzw. welchen Vereinscharakter die Alten-Selbsthilfe-Initiative erhalten soll, hängt ab von der künftigen Entwicklung der Realisierung dieser Idee. Vieles spricht für die Rechtsform eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins, doch soll vermieden werden, daß durch zu viel Reglementierung die Lebendigkeit der “Alten-Bewegung” gebremst wird.
Artikel in: Reaktionen zum Kairos-Dokument
Das Europäische Kairos-Dokument gefällt mir von der Konzeption und bisherigen Verwirklichung her sowohl in seiner ausführlichen Form (vom Mai 1998) als auch in seiner Kurzfassung so gut, daß ich mich gerne daran beteilige.
Da kritisches Mitdenken und Mitschreiben ausdrücklich erbeten wurde, möchte ich auf die Schwierigkeit hinweisen, daß die Stärke des Dokumentes - nämlich die so weitgehende Differenziertheit, daß konkrete Empfehlungen genannt werden können - zugleich seine Schwäche ist. Das Dokument erwartet vom Leser eine so extensive und zugleich intensive Lektüre, daß mancher potentielle Interessent (wie zunächst auch ich) nicht schnell genug versteht, worum es geht bei der sehr prägnanten “Kurzfassung des Dokuments als Offener Brief”.
Ich habe dieses Dokument so verstanden, daß neben christlich sozialistischen Traditionen und Motiven wichtige Entdeckungen und Intentionen von Karl Marx auf die Probleme unserer heutigen Gesellschaft angewendet wurden. Wahrscheinlich wurde die marxistische Begrifflichkeit vermieden, weil Marx und Marxismus in Ost und West aus der Mode gekommen sind. Dieses Schicksal des Marxismus finde ich nicht unverdient, aber bedauerlich, da zumindest mir von Marx her auch der globalisierte Kapitalismus und der triumphierende Neoliberalismus verständlicher wurden.
Auch ich sehe die “Grundentscheidung prophetischer Theologie heute” in der Zielsetzung “Leben für alle statt Geld für wenige” (S.42). Wenn ich die Intention von Kairos Europa recht verstanden habe, ist hiermit das Ziel nicht nur einer “prophetischen Theologie”, sondern das Ziel aller beschrieben, die sich an der Bewegung “Kairos Europa” beteiligen: Es geht darum, daß alle genug zum Leben haben sollen, statt daß einige Reiche immer reicher werden zu Lasten der anderen und letztlich zum Schaden für alle.
Diese Alternative habe ich für eine Veranstaltung der Evangelischen Akademikerschaft (e a) so konkretisiert und differenziert, daß es um die “Alternative eee oder aaa” geht: Soll die Entwicklung weiterhin - wie derzeit besonders stark - in Richtung eee gehen, nämlich zu “enormem Einkommen einzelner” Menschen, Gruppen, Schichten, Staaten, Rassen, Erdteile - oder in Richtung aaa, nämlich zu “angemessenem Auskommen aller” Menschen, Gruppen, Schichten, Staaten, Rassen, Erdteile?
Das Bemühen, die gesamtgesellschaftliche Entwicklung nicht in Richtung eee gehen zu lassen, sondern sie in Richtung aaa umzulenken, scheint mir der gemeinsame Nenner bei den genannten Adressaten des “Europäischen Kairos-Dokumentes” wie auch weiterer möglicher Bündnispartner zu sein.
Ich finde die Doppelstrategie (“global denken und lokal handeln”) gut und fühle mich auch von den Bemühungen um “politische Einmischung durch Bündnisbildung” (S. 32ff) und auch von dem Beispiel der Anwendung auf “die christlichen Kirchen” (S. 37ff) positiv angesprochen. Dabei scheint es mir nicht so wichtig, daß explizite Bündnisse entstehen (was ich für schwierig und schwerfällig halte), wie daß versucht wird, alle zu “vernetzen”, die die gleiche Zielsetzung haben. Wichtig ist, daß diese sich gegenseitig wahrnehmen, unterstützen und ermutigen bei den Vorhaben, die jeder an seinem Ort und mit seinen Möglichkeiten zu verwirklichen versucht.
Beitrag zur Podiumsdiskussion am 29.03.2000 in Mössingen
Ich wurde kurz vor dem Zweiten Weltkrieg geboren und nehme an, daß mich die direkten und indirekten Erfahrungen mit diesem Krieg sehr stark geprägt haben. Jedenfalls war mir immer klar, daß Krieg zum Schlimmsten gehört, was auf der Welt passieren kann. Seit dem Kampf gegen die Notstandsgesetze (also seit den 68-er Jahren) versuche ich, etwas zur Kriegsverhinderung zu tun, vermehrt dann wieder gegen die Atomraketen und gegen den Golfkrieg zusammen mit dem Mössinger Arbeitskreis Frieden. Dieser besteht übrigens wie auch sonst die Friedensbewegung nicht aus einer festen Personenzahl, sondern aus dem Zusammenwirken von Menschen, die Kriege verhindern möchten – vor allem um nicht deren Opfer zu werden, aber auch, weil sie nicht zu Mittätern werden wollen.
Vor einem Jahr ging es mir nicht gut: Ich war die ersten Tage nach Beginn der Bombardierung wie gelähmt, weil ich diesen ersten Krieg mit direkter Beteiligung der Bundeswehr unerträglich fand, aber keine Möglichkeit sah, ihn zu bremsen. Dabei irritierte mich, daß auch Leute wie Erhard Eppler den Krieg befürworteten als eine humanitäre Aktion. Natürlich wirkte das Argument auch auf mich, daß wir nicht tatenlos zusehen können, wenn in unserer Nähe ein Völkermord geschieht. So saß ich jeden Abend am Fernseher mit ohnmächtiger Wut oder auch hilfloser Ohnmacht und hoffte, daß diese Tragödie bald aufhört. Statt dessen fielen immer mehr Bomben und wurden immer mehr Menschen vertrieben.
Besonders schlimm fand ich, daß ich mich auch mit vielen Menschen nicht mehr verständigen konnte, die sonst politisch ähnlich dachten und handelten wie ich. Manche waren gelähmt wie ich, die meisten fühlten sich hin und her gerissen, und einige fanden den Krieg eindeutig richtig und notwendig. Je länger die Bombardierung ging, desto mehr wuchsen aber die Zweifel, ob dieser einseitige Luftkrieg wirklich humanitäre Hilfe leistete.
In mehreren Treffen des Arbeitskreises Frieden entstand im Verlauf des Monats April die “Mössinger Erklärung gegen Krieg und Vertreibung in Jugoslawien”. Sie wurde bis zum Europatag am 5. Mai von etwa 100 Personen aus Mössingen und Umgebung unterschrieben. Was wir damals formuliert haben, finde ich auch heute noch so richtig, daß ich einige Abschnitte jetzt vorlesen möchte und den ganzen Wortlaut gerne an Interessenten weitergebe.'
Die Erklärung beginnt:
“ Wir meinen, daß die Luftangriffe der NATO ihr erklärtes Ziel nicht erreicht haben und auch nicht erreichen können: Sie haben den verbrecherischen Nationalismus von Milosevic nicht gebremst, sondern die serbische Bevölkerung mit ihm nur noch enger zusammengeschweißt und die Massenvertreibung der Kosovo-Albaner beschleunigt. ... Jeder weitere Angriff vergrößert die Verwüstung, das Leid und die Rachewünsche und verkleinert so die Chancen für einen dauerhaften Frieden auf dem Balkan. Eine Fortführung der Bombardierung würde noch mehr Menschen und Materialien bei der serbischen und auch der albanischen Bevölkerung vernichten und so die Katastrophe noch verschlimmern, die ursprünglich beseitigt werden sollte. ... Wir fürchten auch, daß Land und Leute in Jugoslawien inzwischen irreparabel geschädigt sind, auch wenn die Machthaber weiterhin ausharren können. ...”
Leider ist dies genau so eingetreten, wie wir es damals befürchtet haben: Land und Leute in Jugoslawien sind irreparabel geschädigt, und Milosevic ist weiterhin an der Macht. Ich weiß nicht, wieviel tausend Menschenleben von den Bomben planmäßig vernichtet wurden neben den Hunderten von Zivilisten, die zusätzlich getötet wurden als “Kollateralschaden”, wie man sagte. Der angerichtete Sachschaden in Serbien wird auf 100 Milliarden D-Mark geschätzt, wobei Wirtschaft und Infrastruktur weithin zerstört wurden. Und auch im Kosovo wurde die Katastrophe noch verschlimmert, die ursprünglich beseitigt werden sollte. Zwar konnte die lawinenartig angestiegene Massenflucht umgekehrt werden. Aber der Haß zwischen den Volksgruppen wurde eher verschärft, nachdem die Bomben gefallen waren. Vielleicht kann heute unser Militär die Extremisten auf beiden Seiten auseinander halten, aber der Frieden in der Region ist heute sicher nicht näher als vor dem militärischen Eingreifen der NATO.
Welche Lehren sind aus dem Geschehenen zu ziehen? Ich möchte dazu drei Thesen zur Diskussion stellen:
1. Kriege dürfen und können kein Mittel der Politik sein!
Diese Lehre haben bei uns fast alle besonders aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen mit der Forderung :”Nie wieder Krieg!” Und so kam sie auch in unser Grundgesetz mit dem Verbot des Angriffskrieges. In Art. 26.1 heißt es wörtlich: “Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter Strafe zu stellen.” - Dagegen hat man uns vor einem Jahr einreden wollen, daß wir uns wieder ans Kriegführen gewöhnen sollen, da es für einen guten Zweck sei, eine notwendige Hilfeleistung.
Das Ergebnis dieses Angriffskrieges läßt mich wünschen, daß es nie wieder einen solchen Krieg geben wird. Mir ist diese These “Kriege dürfen und können kein Mittel der Politik sein!” heute besonders wichtig, weil die Bundeswehr zur Zeit so umgerüstet wird, daß man wieder Krieg führen kann und zwar möglichst überall, wo man dies für nötig hält. Ich möchte niemand bei uns böse Absichten unterstellen, aber die derzeitige Umrüstung der Bundeswehr hat ganz offensichtlich den Zweck, Angriffskriege zu ermöglichen.
Und was den angeblich guten Zweck angeht, so möchte ich als 2. These behaupten:
2. Auch eine umgerüstete Bundeswehr wäre ungeeignet, in den Krisengebieten dieser Welt einen wirklichen Frieden herzustellen -
– schon gar nicht, wenn es sich wie im Kosovo um Spannungen und Auseinandersetzungen zwischen verfeindeten Volksgruppen handelt, wie übrigens auch in der Türkei bzw. Kurdistan und auch in Tschetschenien.
Weil uns aber diese Krisen- und Bürgerkriegsregionen nicht gleichgültig sein können, möchte ich als dritte These hinzufügen:
3. Unser Land sollte sich mehr bemühen, den Frieden gezielt zu entwickeln und zwar ohne Waffen statt mit Waffen.
Ich halte z.B. den gerade entstehenden Zivilen Friedensdienst für die bessere Alternative zum Militär. Man hätte sie rechtzeitig vor der Bombardierung vielleicht brauchen können und wird sie künftig hoffentlich in genügendem Ausmaß zur Verfügung haben.
Artikel für: Publik-Forum Buch: Mein Credo
1. Vorbemerkung
Ich glaube “atheistisch” an Gott mit primärer Orientierung an Jesus (weitgehend im Sinne von Dorothee Sölle). In etwas paradoxer Zuspitzung heißt dies: Ich glaube aufgrund der Menschlichkeit Jesu (“vere homo”), daß es “ein Leben vor dem Tode” gibt. Ob bzw. in welcher Form es ein Leben nach dem physischen Tod (Hirntod) gibt, weiß ich nicht, interessiert mich auch so wenig, daß ich auch mein theologisches Denken auf die Qualität menschlichen Lebens auf dieser Erde konzentriere, das somit die Vorraussetzung bzw. der Ort auch für das Geschehen von Heil ist.
2. Heilsverständnis
Ich verstehe unter “Heil” das Gelingen von Leben in seiner Fülle. Dieses Gelingen möchte ich in Anlehnung an S. Freuds Beschreibung des Therapieziels (Liebes- und Arbeitsfähigkeit) beschreiben als die Fähigkeit, genußvoll lieben und sinnvoll arbeiten zu können (wobei der Sinn der Arbeit darin besteht, die Mitwelt, Umwelt und Innenwelt so zu gestalten, daß Liebes- und Arbeitsfähigkeit möglichst vielen Menschen zugänglich werden). Diese Beschreibung von seelischer Gesundheit ist entsprechend einer Definition der Welt-Gesundheits-Organisation so zu verstehen, daß die Lebensfreude die Lebenslast deutlich überwiegt (“gerne leben”).
Zur Fülle des Lebens gehören angesichts des (“unerlösten”) Zustandes der Welt (der “Verhältnisse” im Sinne von B. Brecht) das Ertragenkönnen von Spannungen und Widersprüchen (“Ambiguitätstoleranz”) und der “Widerstand” gegen lebensfeindliche Tendenzen und zugleich das Akzeptierenkönnen der eigenen Grenzen, Behinderungen und Sterblichkeitserfahrungen. Zum Erleben der Fülle gehört die Freiheit von neurotischen Schuldgefühlen bezüglich der Vergangenheit und die Freiheit von übertriebenen Sorgen und Ängsten im Blick auf die Zukunft.
Neben dem individuellen Einklang mit sich und mit der eigenen Natur gehören zur “Fülle des Lebens” auch lebendige Beziehungen zu den Mitmenschen (Liebespartner, Freunde, Nachbarn und fernerstehende Welt-Mitbewohner) und zur Umwelt (“Schöpfung”).
3. Theologische Orientierung
Mein theologisches Verständnis von Heil beschränkt sich nicht auf ein isoliertes individuelles Heil, sei es als (z.B. esoterische) Innerlichkeit oder als (z.B. pietistische) Jenseitigkeit. Als Zustand des Heils verstehe ich die gleichzeitige Bezogenheit auf den eigenen Grund (z.B. in der Mystik) und Zuwendung zum sozialen und politischen Leben. Der soziale Gesichtspunkt ist durch die Themen bzw. Ideale “Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung” zentriert. Für die innere Orientierung ist das paulinische und johanneische “Sein in Christus” (vgl. 2. Korintherbrief 5,17 und Johannesevangelium 15,5) und das mystische “Christus in mir” (vgl. Galaterbrief 2,20) maßgeblich. Dabei ist klar, daß das Heil kein jemals definitiv erreichter Zustand ist, sondern ein erfülltes Leben, das zur Zukunft hin offen ist und von der Hoffnung lebt (für mich und für die Welt, vgl. Römerbrief 8,19 ff), wobei die Hoffnung durchaus auch paradox sein kann (vgl. Röm. 4,18 und Röm. 8,38 f).
Beiträge zur “Entfeindung”, wenn die Beziehung destruktiv werden könnte oder bereits geworden ist
I. Thesen zur Beziehungsdynamik zwischenmenschlicher Konflikte (bei Paaren, kleinen und großen Gruppen)
- - - - - - - - - -
Anm.: zu den Thesen 6. – 8. vgl. Bach/Wyden, Streiten verbindet.
II. Empfehlungen zum Verständnis, zur Versachlichung und zur Bewältigung zwischenmenschlicher Konflikte
A. Verstehen des Konfliktes
(Wechselwirkungen zwischen Selbst- und Objektrepräsentanzen)
B. Verarbeiten eigener aggressiver Gefühle und Impulse
(Triebdynamik im aggressiven und destruktiven Bereich)
C. Verdeutlichen der Beziehungsaspekte
(verbale Interaktion)
D. Widerstehen bei verbalen, handgreiflichen und kriegerischen Auseinandersetzungen
(Verhalten im Konfliktfall)
III. Fragen zur Psychoanalyse der Destruktivität
Die Theologie und Feuerbachs Religionskritik
Die Reaktion der Theologie des 19. Jahrhunderts auf Ludwig Feuerbachs Religionskritik.
Mit Ausblicken auf das 20. Jahrhundert und einem Anhang über Feuerbach.
Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht), 1972. (278 Seiten)
Überlegungen zu Freuds Arbeit “Warum Krieg?”
In: psychosozial, (14. Jahrgang) 1991, Heft IV, S. 95 - 100
Psychologische Beratung mit psychoanalytischer Orientierung
Skizzierung eines Beratungskonzeptes.
In: Wege zum Menschen, (45. Jahrgang) 1993, S. 93 – 107
Psychologische Beratung als Auftrag der Kirchen
In: Wege zum Menschen, (46. Jahrgang) 1994, S. 238 - 245
Das Heil ist immer im Werden (lesen)
In: Mein Credo. Persönliche Glaubensbekenntnisse, Kommentare und Informationen Publik-Forum Buch. (Hg.) Peter Rosien, 1999, S. 132f
Die politische Alternative (lesen)
In: Reaktionen zum Europäischen Kairos-Dokument für ein sozial gerechtes, lebensfreundliches und demokratisches Europa.
(Hg.) Kairos Europa e.V. , Heidelberg, 1999 S. 26f
Überlegungen zur Propädeutik und den Rahmenbedingungen eines Erstinterviewseminars
= Teil II von: Christoph Ertle / Erich Schneider: Zur Propädeutik der Psychoanalyse. Überlegungen zu einem Erstinterviewseminar.
In: I. Behrens, F. Berger, T. Plänkers (Hrsg.): Gegenübertragung. Arbeitstagung der deutschen psychoanalytischen Vereinigung, Wiesbaden 1992, S. 89 - 98