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Dr. theol. Erich Schneider

Dipl. -Psych  -  Fachpsychologe für

Psychoanalytische Therapie (DGPT; DPV)

Supervisor

Pazifismus

Einige Definitionen für (reflektierten und engagierten) Pazifismus

1. Persönliche Definition

(entsprechend der Selbstverpflichtung der ökumenischen Bewegung „Ohne Rüstung Leben“)

„Ich bin bereit, ohne den vermeintlichen Schutz militärischer Rüstung zu leben, und will in meiner Gesellschaft dazu beitragen, dass der Friede nicht mit Waffen, sondern politisch entwickelt wird.“

(„Frieden schaffen ohne Waffen!“ - anders als im Kosovo, in Afghanistan und im Irak!)

2. Psychoanalytische Definition

Pazifismus ist die Fähigkeit, innere Konflikte auszuhalten - und (!) die Bereitschaft, äußere Konflikte gewaltfrei auszutragen

Erläuterungen:

  1. Beide Funktionen („in sich gehen“ und „aus sich herausgehen“ zum Umgang mit anderen) gehören wie Einatmen und Ausatmen untrennbar zusammen.
  2. Gewaltfreiheit bedeutet nicht nur den Verzicht auf (zerstörerische) Gewalt, sondern auch das Bemühen um Minimierung der Destruktion. Sie schließt polizeiliche Gewalt nicht aus, sondern ist deren Kriterium zur Unterscheidung von militärischer Gewalt.
  3. Gewaltfreie Konfliktlösung setzt die Bereitschaft voraus, auch den eigenen Anteil am Konflikt sehen zu wollen.
  4. Eine Thesenreihe „Zum Umgang mit Konfliktpartnern“ findet man weiter unten.

3. Jesuanische Definition für Pazifist: „Friedenmacher“ bzw. „Friedenstifter“ 

Der Satz in Jesu Bergpredigt „Selig sind die Friedenstifter“ (Mt. 5,9) gehört zu den Kernaussagen seiner Botschaft und ist in Zusammenhang mit seinem Gebot der Feindesliebe (Mt. 5,44) und der Nächstenliebe (Lk. 10,25 ff) zu verstehen.  Im griechischen Urtext heißt es in dieser Seligpreisung wörtlich „Friedenmacher“. Das lateinische Wort dafür in der Vulgata ist „pacifici“ und das deutsche demnach „Pazifist“, oder? Dass in den meisten Übersetzungen von Mt. 5,9 „die Friedfertigen“ selig gepriesen werden, ist eine typisch „christliche“ Verharmlosung des ursprünglich Gemeinten.

Alten-Selbsthilfe-Initiative 

Projekt der Agenda21 in Mössingen

A.  Grundsätzliches

(1) Die Alten-Selbsthilfe-Initiative ist gedacht als Anregung zu gemeinsamen Unternehmungen von  Menschen vorwiegend ab ihren Fünfziger Jahren (nach oben offen),

  • die “anders älter werden” wollen, als ihr Leben verlaufen würde, wenn sie sich nicht      bewußt und gezielt um ihre Zukunft als älter werdende Menschen  kümmern würden
  • die möglichst lange selbstbestimmt, selbstbewußt, solidarisch und anteilnehmend ihr Leben gestalten wollen
  • die im sozialen Bereich gleichzeitig anderen und sich selber helfen wollen
  • die davon ausgehen, daß
    ... sie bei Beendigung ihrer Erwerbsarbeitszeit nicht automatisch auch ihre beruflichen und persönlichen Fähigkeiten verlieren (wollen) und auch nicht primär ruhebedürftige Versorgungs- bzw. Pflege-Empfänger sein oder werden wollen
    ... sie die irgendwann erforderliche Versorgung und Pflege nicht –  wie früher vielfach für selbstverständlich gehalten wurde – von ihren Kindern erhalten wollen

    ... sie diese Versorgung auch nicht vom Staat erwarten dürfen, da die bisherige Form der Altenhilfe und Altenpflege (u.a. wegen der Änderung der Alterspyramide) immer weniger bezahlbar sein wird

(2) Die Alten-Selbsthilfe-Initiative versucht nach dem Prinzip der Selbsthilfe gleichzeitig sich selbst und anderen zu helfen, indem die Interessenten funktional und materiell  beitragen, was sie können, um zu bekommen, was sie brauchen.

(3) Die Alten-Selbsthilfe-Initiative möchte die bereits bestehenden vielfältigen Aktivitäten im Bereich der Altenpflege, der Altenberatung, der Altenbegegnung, der Nachbarschaftshilfe, der Bürgerinitiative MUT usw. ergänzen und fördern durch Mitwirkung und “Vernetzung”, soweit gewünscht.

 

B.   Mögliche Ziele

Je nachdem, wer sich an der Realisierung der Alten-Selbsthilfe-Initiative beteiligt und welche Beiträge er einbringen möchte, sind vielfältige und verschiedenartige Aktivitäten, Funktionen und Angebote der Alten-Selbsthilfe denkbar: 

  • Gesprächskreise (mit oder ohne thematische Zentrierung) dienen Menschen, die bewußt älter werden wollen, zum Meinungsaustausch, zur Kontaktpflege, zur Geselligkeit und auch zur Wahrnehmung sozialer und politischer Verantwortung.
  • Arbeitskreiseentstehen für spezielle Aufgaben  (z.B.):

    ein AK Alten-Selbsthilfe entwickelt und realisiert schrittweise Ideen zur Alten-Selbsthilfe evtl. bis hin zu einem Alten-Selbsthilfe-Zentrum (entsprechend zum Mütterzentrum)

    ein AK Warentausch sorgt dafür, daß wertvolle Gebrauchtwaren an einem geeigneten  Ort abgegeben, verwaltet und an Interessenten vermittelt werden
    (als ständige Einrichtung).

    ein AK Dienstleistungen koordiniert die Angebote und Nachfragen für die vielerlei Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe, wie z.B. Kinderbetreuung, Ferienvertretung in Haus und Garten, Reparaturen, technische Hilfen, Schülernachhilfe, Fahrdienste, Beköstigung , Beherbergung usw.                      

  • Freizeitgestaltung: Interessierte finden sich zur gemeinsamen Spielen, Musizieren, Tanzen, Malen, Werken, Wandern, Reisen, Sporttreiben (z.B. Volleyball).
  • Interessengemeinschaften  streben ein gemeinsames oder benachbartes Wohnen  an mit gegenseitiger und auch zusätzlich organisierter Betreuung (einschließlich der ambulanten Altenpflege).
  • kulturelle, pädagogische und soziale Angebote werden von Einzelnen  oder  Gruppen gemacht nach Art der Altenbegegnungsstätten, Volkshochschulen, Mütterzentren (evtl. in Zusammenarbeit mit solchen).


C. Realisierung

Zum Alten-Selbsthilfe-Initiative  kann jeder Mensch gehören, der sich daran beteiligen möchte, wobei es sehr unterschiedliche Formen der Beteiligung gibt vom wohlwollenden Interesse für die Idee über die ideelle, finanzielle und praktische Förderung bis hin zur konkreten Mitarbeit bei den Aktivitäten oder/und der Nutzung der Angebote und Einrichtungen der Alten-Selbsthilfe.

Bis zur Entstehung weiterer Strukturen und Einrichtungen besteht diese Initiative aus den Personen, die daran interessiert sind. Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen sowie nach Bedarf im privaten Rahmen. Längerfristig sind für diese Initiative eigene Räume wünschenswert. Ideal hierfür geeignet wäre das Alte Rathaus Mössingen, zumal die IAV-Stelle bereits dort ist und die Diakoniestation wie auch das Bürgerbüro MUT  und das Altenheim sowie die Gebäude für betreutes Wohnen in unmittelbarer Nähe sind.

Ob bzw. welchen Vereinscharakter die Alten-Selbsthilfe-Initiative erhalten soll, hängt ab von der künftigen Entwicklung der Realisierung dieser Idee. Vieles spricht für die Rechtsform eines eingetragenen gemeinnützigen Vereins, doch soll vermieden werden, daß durch zu viel Reglementierung die Lebendigkeit der “Alten-Bewegung” gebremst wird. 

Die politische Alternative

Artikel in: Reaktionen zum Kairos-Dokument

Das Europäische Kairos-Dokument gefällt mir von der Konzeption und bisherigen Verwirklichung her sowohl in seiner ausführlichen Form (vom Mai 1998) als auch in seiner Kurzfassung so gut, daß ich mich gerne daran beteilige.

Da  kritisches Mitdenken und Mitschreiben ausdrücklich erbeten wurde, möchte ich auf die Schwierigkeit hinweisen, daß die Stärke des Dokumentes - nämlich die so weitgehende Differenziertheit, daß konkrete Empfehlungen genannt werden können - zugleich seine Schwäche ist. Das Dokument erwartet vom Leser eine so extensive und zugleich intensive Lektüre, daß mancher potentielle Interessent (wie zunächst auch ich) nicht schnell genug versteht, worum es geht bei der sehr prägnanten “Kurzfassung des Dokuments als Offener Brief”.

Ich habe dieses Dokument so verstanden, daß neben christlich  sozialistischen Traditionen und Motiven  wichtige Entdeckungen und Intentionen von Karl Marx auf die Probleme unserer heutigen Gesellschaft angewendet wurden. Wahrscheinlich wurde die marxistische Begrifflichkeit vermieden, weil Marx und Marxismus in Ost und West aus der Mode gekommen sind. Dieses  Schicksal des Marxismus finde ich nicht unverdient, aber bedauerlich, da zumindest mir von Marx her auch der globalisierte Kapitalismus und der  triumphierende Neoliberalismus verständlicher wurden.

Auch ich sehe die “Grundentscheidung prophetischer Theologie heute” in der Zielsetzung “Leben für alle statt Geld für wenige” (S.42). Wenn ich die Intention von Kairos Europa recht verstanden habe, ist hiermit das Ziel nicht nur einer “prophetischen Theologie”, sondern das Ziel aller beschrieben, die sich an der Bewegung “Kairos Europa” beteiligen: Es geht darum, daß alle genug zum Leben haben sollen, statt daß einige Reiche immer reicher werden zu Lasten der anderen und letztlich zum Schaden für alle.

Diese Alternative habe ich für eine Veranstaltung der Evangelischen Akademikerschaft (e a) so konkretisiert und differenziert, daß es um die “Alternative eee oder aaa” geht: Soll die Entwicklung weiterhin - wie derzeit besonders stark  - in Richtung eee gehen, nämlich zu “enormem Einkommen einzelner” Menschen, Gruppen, Schichten, Staaten, Rassen, Erdteile - oder in Richtung aaa, nämlich zu “angemessenem Auskommen aller” Menschen, Gruppen, Schichten, Staaten, Rassen, Erdteile?

Das Bemühen, die gesamtgesellschaftliche Entwicklung nicht in Richtung eee gehen zu lassen, sondern sie in Richtung aaa umzulenken, scheint mir der gemeinsame Nenner bei den genannten  Adressaten des “Europäischen Kairos-Dokumentes” wie auch weiterer möglicher Bündnispartner zu sein.

Ich finde  die Doppelstrategie (“global denken und lokal handeln”) gut und fühle mich auch von den Bemühungen um “politische Einmischung durch Bündnisbildung” (S. 32ff) und auch von dem Beispiel der Anwendung auf  “die christlichen Kirchen” (S. 37ff) positiv angesprochen. Dabei scheint es mir nicht so wichtig, daß explizite Bündnisse entstehen (was ich für schwierig und schwerfällig halte), wie daß versucht wird, alle zu “vernetzen”, die die gleiche Zielsetzung haben. Wichtig ist, daß  diese sich gegenseitig wahrnehmen, unterstützen und ermutigen bei den Vorhaben, die jeder an seinem Ort und mit seinen Möglichkeiten zu verwirklichen versucht.

Lehren aus dem Kosovokrieg

Beitrag zur Podiumsdiskussion am 29.03.2000 in Mössingen

Ich wurde kurz vor dem Zweiten Weltkrieg geboren und nehme an, daß mich die direkten und indirekten Erfahrungen mit diesem Krieg sehr stark geprägt haben. Jedenfalls war mir immer klar, daß Krieg zum Schlimmsten gehört, was auf der Welt passieren kann. Seit dem Kampf gegen die Notstandsgesetze (also seit den 68-er Jahren) versuche ich, etwas zur Kriegsverhinderung  zu tun, vermehrt dann wieder gegen die Atomraketen und gegen  den Golfkrieg  zusammen mit dem Mössinger Arbeitskreis Frieden. Dieser besteht übrigens wie auch sonst die Friedensbewegung  nicht aus einer festen Personenzahl, sondern aus dem Zusammenwirken von Menschen, die Kriege verhindern möchten – vor allem um nicht deren Opfer zu werden, aber auch, weil sie nicht zu Mittätern werden wollen.

Vor einem Jahr ging es mir nicht gut: Ich war die ersten Tage nach Beginn der Bombardierung wie gelähmt, weil ich diesen ersten  Krieg mit direkter Beteiligung der Bundeswehr unerträglich fand, aber keine Möglichkeit sah, ihn zu bremsen. Dabei irritierte  mich, daß auch Leute wie Erhard Eppler den Krieg befürworteten als eine humanitäre  Aktion. Natürlich wirkte das Argument auch auf mich, daß wir nicht tatenlos zusehen können, wenn in unserer Nähe ein Völkermord geschieht. So saß ich jeden Abend am Fernseher mit ohnmächtiger Wut oder auch hilfloser Ohnmacht und hoffte, daß diese Tragödie bald aufhört. Statt dessen fielen immer mehr Bomben und wurden immer mehr Menschen vertrieben.

Besonders schlimm fand ich, daß ich mich auch mit vielen Menschen nicht mehr verständigen konnte, die sonst politisch ähnlich dachten und handelten wie ich. Manche waren gelähmt wie ich, die meisten fühlten sich hin und her gerissen, und  einige fanden den Krieg eindeutig richtig und notwendig. Je länger die Bombardierung ging, desto mehr wuchsen aber die Zweifel, ob dieser einseitige Luftkrieg wirklich  humanitäre Hilfe leistete.

In mehreren Treffen des Arbeitskreises Frieden entstand im Verlauf des Monats April die “Mössinger Erklärung gegen Krieg und Vertreibung in Jugoslawien”. Sie wurde bis zum Europatag am 5. Mai von etwa 100 Personen aus Mössingen und Umgebung unterschrieben.  Was wir damals formuliert haben, finde ich  auch heute noch so richtig, daß ich einige Abschnitte jetzt vorlesen möchte und den ganzen Wortlaut gerne an Interessenten weitergebe.'

Die Erklärung beginnt:

Wir meinen, daß die Luftangriffe der NATO ihr erklärtes Ziel nicht erreicht haben und auch nicht erreichen können: Sie haben den verbrecherischen Nationalismus von Milosevic nicht gebremst, sondern die serbische Bevölkerung mit ihm nur noch enger zusammengeschweißt und die Massenvertreibung der Kosovo-Albaner beschleunigt. ... Jeder weitere Angriff vergrößert die Verwüstung, das Leid und die Rachewünsche und verkleinert so die Chancen für einen dauerhaften Frieden auf dem Balkan. Eine Fortführung der Bombardierung würde noch mehr Menschen und Materialien bei der serbischen und auch der albanischen Bevölkerung vernichten und so die Katastrophe noch verschlimmern, die ursprünglich beseitigt werden sollte. ... Wir fürchten auch, daß Land und Leute in Jugoslawien inzwischen irreparabel geschädigt sind, auch wenn die Machthaber weiterhin ausharren können. ...”

Leider ist dies genau so eingetreten, wie wir es damals befürchtet haben: Land und Leute in Jugoslawien sind irreparabel geschädigt, und Milosevic ist weiterhin an der Macht. Ich weiß nicht, wieviel tausend Menschenleben von den Bomben planmäßig vernichtet wurden neben den Hunderten von Zivilisten, die zusätzlich getötet wurden als “Kollateralschaden”, wie man sagte. Der angerichtete Sachschaden in Serbien wird auf 100 Milliarden D-Mark geschätzt, wobei Wirtschaft und Infrastruktur weithin zerstört wurden. Und auch im Kosovo wurde die Katastrophe noch verschlimmert, die ursprünglich beseitigt werden sollte. Zwar konnte die lawinenartig angestiegene Massenflucht  umgekehrt werden. Aber der Haß  zwischen den Volksgruppen wurde eher verschärft, nachdem die Bomben gefallen waren. Vielleicht kann heute unser Militär  die Extremisten auf beiden Seiten auseinander halten, aber der Frieden in der Region ist heute sicher nicht näher als vor dem militärischen Eingreifen der NATO.

Welche Lehren sind aus dem Geschehenen zu ziehen? Ich möchte dazu drei Thesen zur Diskussion stellen:

1. Kriege dürfen und können kein Mittel der Politik sein!

Diese Lehre haben bei uns fast alle besonders aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen mit der Forderung :”Nie wieder Krieg!”  Und so kam sie auch in unser Grundgesetz mit dem Verbot des Angriffskrieges. In Art. 26.1  heißt es wörtlich: “Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig. Sie sind unter  Strafe zu stellen.” -  Dagegen hat man uns vor einem Jahr einreden wollen, daß wir uns wieder ans Kriegführen gewöhnen sollen, da es für einen guten Zweck sei, eine notwendige Hilfeleistung.

Das Ergebnis dieses Angriffskrieges läßt mich wünschen, daß es nie wieder einen solchen Krieg geben wird. Mir ist diese These “Kriege dürfen und können kein Mittel der Politik sein!” heute besonders wichtig, weil die Bundeswehr zur Zeit so umgerüstet wird, daß man wieder Krieg führen kann und zwar möglichst überall, wo man dies für nötig hält. Ich möchte niemand bei uns böse Absichten unterstellen,  aber die derzeitige Umrüstung der Bundeswehr  hat ganz offensichtlich den Zweck, Angriffskriege zu ermöglichen.

Und was den angeblich guten Zweck angeht, so möchte ich als 2. These behaupten:

2. Auch eine umgerüstete Bundeswehr wäre ungeeignet, in den Krisengebieten dieser Welt einen wirklichen Frieden herzustellen  -  

 – schon gar nicht, wenn es sich wie im Kosovo um Spannungen und Auseinandersetzungen  zwischen verfeindeten Volksgruppen handelt, wie übrigens auch in der Türkei bzw. Kurdistan und auch in Tschetschenien.

Weil uns aber diese Krisen- und Bürgerkriegsregionen nicht gleichgültig sein können, möchte ich als dritte These hinzufügen:

3. Unser Land sollte sich mehr bemühen, den Frieden gezielt zu entwickeln und zwar ohne Waffen statt mit Waffen.

Ich halte z.B. den gerade entstehenden Zivilen Friedensdienst für die bessere Alternative zum Militär. Man hätte sie rechtzeitig vor der Bombardierung vielleicht brauchen können und wird sie künftig hoffentlich  in genügendem Ausmaß zur Verfügung haben.

Heil und Heilung 

Artikel für: Publik-Forum Buch: Mein Credo

1. Vorbemerkung

Ich glaube “atheistisch” an Gott mit primärer Orientierung an Jesus (weitgehend im Sinne von Dorothee Sölle). In etwas paradoxer Zuspitzung heißt dies: Ich glaube aufgrund der Menschlichkeit Jesu (“vere homo”), daß es “ein Leben vor dem Tode” gibt. Ob bzw. in welcher Form es ein Leben nach dem physischen Tod  (Hirntod) gibt, weiß ich nicht, interessiert mich auch so wenig, daß ich auch mein theologisches Denken auf die Qualität menschlichen Lebens auf dieser Erde konzentriere, das somit die Vorraussetzung bzw. der Ort auch für das Geschehen von Heil ist.

2. Heilsverständnis

Ich verstehe unter “Heil” das Gelingen von Leben in seiner Fülle. Dieses Gelingen möchte ich in Anlehnung an S. Freuds Beschreibung des Therapieziels (Liebes- und Arbeitsfähigkeit) beschreiben als die Fähigkeit, genußvoll lieben und sinnvoll arbeiten zu können (wobei der Sinn der Arbeit darin besteht, die Mitwelt, Umwelt und Innenwelt so zu gestalten, daß Liebes- und Arbeitsfähigkeit möglichst vielen Menschen zugänglich werden). Diese Beschreibung von seelischer Gesundheit ist entsprechend einer Definition der Welt-Gesundheits-Organisation so zu verstehen, daß die Lebensfreude die Lebenslast deutlich überwiegt (“gerne leben”).

Zur Fülle des Lebens gehören angesichts des (“unerlösten”) Zustandes der Welt (der “Verhältnisse” im Sinne von B. Brecht) das Ertragenkönnen von Spannungen und Widersprüchen (“Ambiguitätstoleranz”) und der “Widerstand” gegen lebensfeindliche Tendenzen und zugleich das Akzeptierenkönnen der eigenen Grenzen, Behinderungen und Sterblichkeitserfahrungen. Zum Erleben der Fülle gehört die Freiheit von neurotischen Schuldgefühlen bezüglich der Vergangenheit und die Freiheit von übertriebenen Sorgen und Ängsten im Blick auf die Zukunft.

Neben dem individuellen Einklang mit sich und mit der eigenen Natur gehören zur “Fülle des Lebens” auch lebendige Beziehungen zu den Mitmenschen (Liebespartner, Freunde, Nachbarn und fernerstehende Welt-Mitbewohner) und zur Umwelt (“Schöpfung”).

3. Theologische Orientierung

Mein theologisches Verständnis von  Heil beschränkt sich nicht auf ein isoliertes individuelles Heil, sei es als (z.B. esoterische) Innerlichkeit oder als (z.B. pietistische) Jenseitigkeit. Als Zustand des Heils verstehe ich die gleichzeitige Bezogenheit auf den eigenen Grund (z.B. in der Mystik) und Zuwendung zum sozialen und politischen Leben. Der soziale Gesichtspunkt ist durch die Themen bzw. Ideale “Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung” zentriert. Für die innere Orientierung ist das paulinische und johanneische “Sein in Christus”  (vgl. 2. Korintherbrief 5,17 und Johannesevangelium 15,5) und das mystische “Christus in mir” (vgl. Galaterbrief 2,20) maßgeblich. Dabei ist klar, daß das Heil kein jemals definitiv erreichter Zustand ist, sondern ein erfülltes Leben, das zur Zukunft hin offen ist und von der Hoffnung lebt (für mich und für die Welt, vgl. Römerbrief 8,19 ff), wobei die Hoffnung durchaus auch paradox sein kann (vgl. Röm. 4,18 und Röm. 8,38 f).

Zum Umgang mit Konfliktpartnern

Beiträge zur “Entfeindung”, wenn die Beziehung destruktiv werden könnte oder bereits geworden ist

I. Thesen zur Beziehungsdynamik zwischenmenschlicher Konflikte (bei Paaren, kleinen und großen Gruppen)

 

  1. Die Konfliktpartner (wie auch sonst Partner) beziehen sich mit ihrem Denken, Fühlen, Wollen und Handeln nie auf den anderen als solchen, sondern je nur auf ihr Bild von ihm, sind sich dieses Unterschieds aber in der Regel nicht bewußt.
  2. Dieser Unterschied wird im Erleben verringert bzw. beseitigt durch autoplastische und alloplastische Identifizierungen, die probeweise (reversibel) oder dauerhaft, partiell oder total, bewußt oder unbewußt sein können.
  3. Der Unterschied zwischen dem Bild vom anderen und diesem selbst ist desto größer (z.B. infolge von Projektionen) und wird desto weniger als solcher beachtet (was das Interesse für Information von ihm und über ihn verstärken würde), je mehr die aggressive bzw. destruktive Spannung steigt. Da diese Spannung ihrerseits durch die Folgen dieses Unterschieds gesteigert wird, entsteht leicht ein Teufelskreis der Destruktion.
  4. Wenn die aggressive Spannung ein kritisches Maß überschreitet (so daß gemeinsam anerkannte “Spiel”-Regeln nicht mehr beachtet werden), ist die “natürliche Reaktion” Kampf oder Flucht, in denen jeweils das positive “mitmenschliche” Interesse für den anderen verlorengeht. Deshalb ist eine Intensivierung der Beziehungsaufnahme (statt des Abbruchs der “diplomatischen Beziehungen”) zu empfehlen, wenn diese beiden Reaktionen nicht eintreten sollen (vgl. Thea Bauriedl zum Feindbild u.a.).
  5. Diese Beziehungsaufnahame kann den Konflikt entspannen oder zumindest versachlichen, wenn es gelingt, sich dem anderen besser verständlich zu machen  oder den anderen sich verständlicher zu machen (z.B. durch bewußte Bemühung um Einfühlung als Probeidentifizierung).
  6. Die Aggression hat ihren positiven Sinn und ihr Ziel vorwiegend in der Selbstbehauptung und der Selbstverdeutlichung. Soweit sie fair (d.h. nach beiderseits anerkannten Spielregeln) eingesetzt wird, kann sie  konstruktiv wirken und die Beziehung und speziell die Intimität fördern.
  7. Die eigene Destruktivität wird in der Phantasie oft überschätzt (relativ zur tatsächlichen Wirkung auf den  Partner), so daß mit der Destruktivität zusammen häufig (und zwar besonders bei harmonieabhängigen Menschen) auch die potentiell konstruktive Aggression unterdrückt wird, was sowohl bewußt als auch vielfach unbewußt geschehen  kann.
  8. Die Wahrnehmung der eigenen Aggressivität und Destruktivität kann dazu beitragen, daß ein ungewollter Krieg zwischen Paaren oder Völkern (als Durchbrechen destruktiver Impulse durch die Abwehr) vermieden wird.

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Anm.: zu den Thesen 6. – 8. vgl. Bach/Wyden, Streiten verbindet.

 

II. Empfehlungen zum Verständnis, zur Versachlichung und zur Bewältigung zwischenmenschlicher Konflikte

 

A. Verstehen des Konfliktes
(Wechselwirkungen zwischen Selbst- und Objektrepräsentanzen)

  1. Möglichst genau unterscheiden zwischen dem eigenen Bild vom anderen, dessen expliziter Selbstdarstellung und dessen Wahrnehmung durch Dritte
    (Unterscheidung von Eigen- und Fremdseelischem; ”Beziehungsanalyse”, die z.B. durch Supervision gefördert werden kann)
  2. Besonders genau diejenige Information über den anderen beachten, die nicht ins eigene Bild vom ihm paßt.
    (Bereitschaft zur Korrektur des (Feind-)Bildes vom anderen, “Abbau von Feindbildern”)
  3. Im “Feind” den Mitmenschen sehen wollen, auch wenn er von der Interessenlage her ein Gegner ist und evtl. bleiben wird.
    (Vgl. Teil D.; Unterscheidung von Feindschaft und Gegnerschaft sowie von Person und Tat.)
  4. Bereit sein zur Infragestellung de eigene Sicht vom anderen und von sich selbst.
    (Betontes Interesse für kritische Rückmeldungen)
  5. Versuchen, den anderen von dessen Standpunkt aus so gut zu verstehen wie sich selber.
    (Ernstnehmen des Konfliktpartners als eines Mit-Menschen statt als Un-Menschen)
  6. Das Selbstbild, das Fremdbild und deren komplexe Beziehung möglichst umfassend von beiden Seiten her verstehen wollen – unter Berücksichtigung der Möglichkeiten von Mißverständnissen, Konfusionen, Projektionen und projektiven Identifizierungen sowie sonstigen Wechselwirkungen wie z.B. “Kollusionen” und (wechselseitige) Übertragungen in der Wahrnehmung, der Intention und der Interaktion beider Partner.
    (“Beziehungsanalyse” im Sinne von Thea Bauriedl)

 

B. Verarbeiten eigener aggressiver Gefühle und Impulse
(Triebdynamik im aggressiven und destruktiven Bereich)

  1. Die vom (Bild des ) anderen in mir ausgelösten Gefühle möglichst genau wahrnehmen, bevor ich auf sie in irgendeiner Weise nach außen reagiere.
    (Abstinenz)
  2. Diese Gefühle auch im unangenehmen Bereich aufspüren und aufdecken
    (durch besonderes Interesse für Selbsterfahrung, Aufmerksamkeit und Achtung für den Konfliktpartner und Ernstnehmen der Meinung Dritter)
  3. Die eigenen Gefühle verstehen wollen im Zusammenhang der eigenen Psychodynamik und der Beziehung(sdynamik) zum anderen.
    (Selbstanalyse, Reflexion der Gegenübertragung)
  4. Den sich spontan einstellenden (Feind-)Bildern gegenüber vorsichtig sein, d.h. verzichten auf einfache Schwarz-Weiß-Annahmen, wie sie von der Rachsucht, Gehässigkeit, Überheblichkeit, Angst, Neid usw. nahegelegt werden.
    (Verzicht auf Feindbilder; Versuch, aus der paranoid-schizoiden in die depressiv Position zu kommen)
  5. Die eigenen Gefühle und Impulse unterscheiden nach ihrer Tendenz, ob es sich um (potentiell) konstruktive Aggression handelt oder um (vorhersehbare) Destruktivität.
    (Differenzierung der Triebqualität nach Triebzielen)
  6. Auf die Verwirklichung destruktiver Wünsche und Impulse verzichten.
    (bewußte und reflektierte “Verurteilung”)
  7. Als destruktiv erkannte Gefühle so weit als möglich sublimieren durch -
    (a) verstehen wollende Einfühlung in den Konfliktpartner
    (b) Annäherungsversuche mit Hilfe von Gesprächen (vgl. Teil C.), soweit dies von beiden Seiten her möglich und erwünscht ist
    (c) Distanzhalten, solange mindestens einer dazu nicht willens oder in der Lage ist.
    (vgl. Teil D. die Punkte 5. und 6.; Verzicht auf Entladung destruktiver Spannungen)
  8. Die aggressiven Gefühle und Impulse (die einem aggressiv Gehemmten oft bewußt oder unbewußt Angst machen) bejahen als eigene Realität und als vitale Beziehungsenergie und zwar neben und in Wechselwirkung mit der libidinösen Energie.
    (“Streiten verbindet”; vgl. unten Punkt 10.)
  9. Die Aggression im Verhalten gegenüber dem Konfliktpartner kultivieren -
    (a) durch Üben (entgegen eigener Konfliktscheu)
    (b) durch Verzicht auf unfaires Vorgehen wie z.B. Entwerten, Betrügen, Gewaltanwenden, Verletzen usw. (“Streitkultur”)
  10. Die aggressive Energie einsetzen zur Verwirklichung eigener Ziele wie z.B. sich Gehör verschaffen, die eigene Sicht und Absicht verdeutlichen (vgl. Teil D Punkt 4.) und  Konkurrenz bestehen
    (statt sich aus Angst, Gehemmtheit oder Schuldgefühlen “friedlich”, d.h. moralisch überlegen zu fühlen; kein “fauler Friede” bzw. Harmoniezwang)

 

C. Verdeutlichen der Beziehungsaspekte
(verbale Interaktion)

  1. Dem Konfliktpartner möglichst genau zuhören
    (was desto schwerer bzw. seltener ist, je höher die aggressive Spannung steigt)
  2. Seine Äußerungen verstehen wollen und ernstnehmen, auch wenn es schwerfällt, weil sie wehtun und/oder als unfair empfunden werden.
    (Beziehungsaufnahme statt Kontaktabbruch)
  3. Sich beim Zuhören (neben der Wahrnehmung der eigenen Gefühle vgl. Teil B Punkt 2.) möglichst weitgehend in den anderen einfühlen (sich in dessen Lage versetzen)
    (“probeweise Identifizierung”)
  4. Zur Überprüfung der jeweiligen Einfühlung die Meinung und Einstellung des  Konfliktpartners so wiedergeben, daß dieser zustimmen kann.
    (“kontrollierter Dialog”)
  5. Diese Einfühlung fördern und überprüfen durch Fragen an den Partner, statt sich auf die eigene Meinung über ihn zu beschränken bzw. diese ihm zu unterstellen.
    (Dialogfähigkeit)
  6. Bei solchen Fragen auch wirklich wissen wollen, womit ich es ihm schwermache, ihn ängstige und bedrohe, d.h. an kritischen Rückmeldungen bezüglich meiner blinden Flecken und (unbewußten) Schattenseiten interessiert sein.
    (Verzicht auf “Panzerung”)
  7. Dabei auf (noch so berechtigte) “Gegenkritik” so lange verzichten, bis die gehörte Kritik verarbeitet ist und bis beide Partner wieder hörbereit sind.
    (Lockerung de eigenen Abwehr)
  8. Dem Partner möglichst verstehbar verdeutlichen, wo und wie ich mich durch ihn behindert und bedroht fühle – statt ihm dies nur indirekt als Vorwurf und Unterstellung entgegenzuhalten oder ganz zu verschweigen.
    (Mitteilung der eigenen Gefühle einschließlich der Verletzbarkeit)
  9. Möglichst genau ermitteln, ob bzw. wo ein realer Interessengegensatz dem Konflikt zugrunde liegt
    (der durch Verhandeln evtl. verringert werden kann)
  10. (Offene Frage:) Unter welchen Bedingungen sind beim Verhandeln “Vorleistungen” erfolgversprechend?
    (Beispiele: Abrüstungsverhandlungen, Interessengegensätze bei Ehekonflikten)

 

D. Widerstehen bei verbalen, handgreiflichen und kriegerischen Auseinandersetzungen
(Verhalten im Konfliktfall)

  1. Im Falle wachsender Verfeindung sich in besonderer Weise um Einfühlung in den anderen und Information von ihm her bemühen
    (statt sich innerlich zurückzuziehen oder das Gespräch abzubrechen (vgl. Teil C Punkt 2.)
  2. Auf eindeutig unfreundliche oder gar feindselige Handlungen nicht mit entsprechender Vergeltung reagieren, sondern mit erhöhter Aufmerksamkeit für die genannten und evtl. ungenannten Motive des Partners.
    (“Entfeindung”; Verzicht auf Entladung destruktiver Spannungen)
  3. Offensichtlich gefährlichen Handlungen und Tendenzen (möglichst) gewaltfrei entgegentreten, d.h. möglichst weitgehend auf Zwangsmaßnahmen und andere Verhaltensweisen verzichten, die die Feindseligkeit verstärken würden
    (Prinzip der Gewaltfreiheit)
  4. Möglichst klar Stellung beziehen und dem Konfliktpartner die eigene Situation (Interessenlage und Befürchtungen) und das eigene Vorgehen(wollen) verdeutlichen.
    (Abgrenzung und Transparenz)
  5. Das Risiko einer möglichen Verletzung eingehen, wenn nur dadurch das eigene Ziel erreichbar ist.
    (z.B. beim Versuch der Versöhnung; bei Abrüstungsverhandlungen)
  6. Sich nicht mehr verletzen lassen als nötig und tragbar.
    (Selbstbehauptung)
  7. Bei dem Bemühen, sich zu wehren, nicht unnötig angreifen (Zugleich sich für Hinweise interessieren, wo dies evtl. ungewollt bzw. unbemerkt geschieht)
    (Fairness)
  8. Beim Kampf für eigene Interessen und Ziele die gemeinsamen Interessen nicht aus dem Auge verlieren. Außerdem die legitimen Interessen des Konfliktpartners berücksichtigen.
    (Güterabwägung)
  9. Sich durch Angriffe des Konfliktpartners nicht zu Gegenangriffen provozieren lassen, die von der Verfolgung der eigenen Ziele ablenken.
    (Zielorientierung)
  10. (Offene Frage:) Unter welchen Bedingungen ist eigene Gewaltanwendung bzw. ein destruktiv gemeinter (schädigender) Angriff legitim und notwendig?(Beispiele: 20. Juli 1944; “Waffen für den Vietcong!”; Abtreibung; Kampf gegen den geschiedenen Ehepartner um das Sorgerecht für die Kinder; “Nötigung” durch gewaltfreie Blockaden)

 

III. Fragen zur Psychoanalyse der Destruktivität

  1. Sehe ich richtig, daß es eine hinreichend umfassende psychoanalytische Theorie aggressiver bzw. destruktiver Objektbeziehungen in ihren Wechselwirkungen von innerer und äußerer Aggression und von frühen und aktuellen Erfahrungen nicht gibt?
  2. Wie verhalten sich der “lautlose” Todestrieb und die eher lautstarken aggressiven und destruktiven Triebregungen zueinander? Hat ersterer eine klinisch nachweisbare triebhafte Qualität?
  3. (Wie) lassen sich Aggression und Destruktion begrifflich klar unterscheiden?
  4. Können sie klinisch klar unterschieden werden? (nach welchen Kriterien?)
  5. Wie verhalten sich genetisch und aktuell Aggressivität und Destruktivität zueinander?
  6. Wie  und wodurch entsteht Destruktivität und welche “Triebschicksale” hat sie weiterhin?
  7. Wie weit kann Destruktivität modifiziert (sublimiert, reduziert, entschärft) werden zu konstruktiver aggressiver Energie bzw. zu einer wünschenswerten Begleiterscheinung der Liebe (vgl. Menninger, Liebe und Haß, 1942)
  8. Wie weit entsprechen meine  oben genannten “Thesen” und “Empfehlungen” den persönlichen, beruflichen (psychoanalytischen) Erfahrungen des Lesers?
  9. Welche Literatur (z.B. von Kleinianern) kann als Widerspruch oder als Ergänzung diese Gedanken weiterführen?
  10. Welche Literatur könnte darüber hinaus wertvoll sein für ein psychoanalytisches Verständnis zwischenmenschlicher Konflikte als Ergänzung zur Theorie innerer (neurotischer) Konflikte?

Veröffentlichungen

Die Theologie und Feuerbachs Religionskritik      

Die Reaktion der Theologie des 19. Jahrhunderts auf Ludwig Feuerbachs Religionskritik. 
Mit Ausblicken auf das 20. Jahrhundert und einem Anhang über Feuerbach. 
Göttingen (Vandenhoeck & Ruprecht), 1972.  (278 Seiten)

 

Überlegungen zu Freuds Arbeit “Warum Krieg?”

In: psychosozial,  (14. Jahrgang) 1991, Heft IV,  S. 95 - 100

 

Psychologische Beratung mit psychoanalytischer Orientierung

Skizzierung eines Beratungskonzeptes.
In:  Wege zum Menschen, (45. Jahrgang) 1993,  S. 93 – 107

 

Psychologische Beratung  als Auftrag der Kirchen

In:  Wege zum Menschen,   (46. Jahrgang)  1994,  S. 238 - 245

 

Das Heil ist immer im Werden (lesen)

In: Mein Credo. Persönliche Glaubensbekenntnisse, Kommentare und Informationen Publik-Forum Buch. (Hg.) Peter Rosien, 1999,  S. 132f

 

Die politische Alternative (lesen)

In: Reaktionen zum Europäischen Kairos-Dokument für ein sozial gerechtes, lebensfreundliches und demokratisches Europa.
(Hg.) Kairos Europa e.V. , Heidelberg, 1999 S. 26f

 

Überlegungen zur Propädeutik und den Rahmenbedingungen eines Erstinterviewseminars

= Teil II von: Christoph Ertle / Erich Schneider: Zur Propädeutik der Psychoanalyse. Überlegungen zu einem Erstinterviewseminar.

In: I. Behrens, F. Berger, T. Plänkers  (Hrsg.): Gegenübertragung. Arbeitstagung der deutschen psychoanalytischen Vereinigung, Wiesbaden 1992, S. 89 - 98